Willkommen.

alle hier veröffentlichten werke sind meiner kreativität entsprungen und daher mein geistiges eigentum. ich diene gerne als inspirationsquelle, doch bitte um erwähnung meinerseits. keinesfalls sollten meine werke der wörtlichen kopie dienen! danke.

Mittwoch, 30. Juni 2010

Schmetterlingsleben

Mit fächelnden Flügeln schwebe ich durch die Luft,
wolkenklarer Himmel, blütenbenetzter Duft.
Auch Sonnenblumen, die mir ihr Aroma nicht versagen,
unten satte Goldähren die Wohlgeruch hertragen.

Bäume und Sträucher säumen Feld, Land und Weg
Ein Fluss – seh ich - ganz nah, mit Ufer, Stein und Steg.
Ein Blättlein tanzt im Winde, ich stimme munter ein
ein zweiter meiner Art schwebt an, nun tanz ich nicht allein.

Wir fliegen weiter nördlich, entdecken einen Baum
vor diesem sitzt ein Junge, allein, man glaubt es kaum.
Wir steuern auf ihn zu, umdrehen ihn im Kreise.
Er hebt das Köpflein fasziniert von unsrer Art und Weise.

Ein Moment, die Zeit ruht still,
ich weiß nicht, ob ich’s wirklich will,
verpuppe mich dann letztlich doch,
füll‘ in seinem Herz das kleine Loch,
das blieb als er sie das erste Mal sah
und er nicht wusste wie ihm geschah.
Er öffnet sein Herz nun nur für sie:
lieblich-gefühlvolle Euphorie.

Berührt von diesem Liebeshauch.
Bin nun ein Schmetterling in seinem Bauch.

Dienstag, 29. Juni 2010

Augen-Blick

grün, die wiese mit blüten und gras
weiß, das schneefeld wie sternenweißes glas
schwarz, wie nachts, wenn wolken und sonne verschwinden
rote strahlen, die wie blitze das eismeer umwinden

sitz ich mit dir hier nun hand in hand
am wasser, am meer, mit dünen und sand
streichle den handrücken und deinen arm
ein kribbeln, dein bilderbuchkörper wird warm
mein blick fängt den deinen, ich erkenne die farben
die mir soeben kunstwerke im kopfe eingaben
ich erkenne sie alle, die wiese, das grün
das schneefeld auf dem glitzernd die eisblumen blüh'n
das schwarz, dumpf und schön wie die nacht

ein blitz und ich bin aus meinem traume erwacht.

Seelentief-Roman - [Prolog] - Märznacht

Hier endlich der Prolog meines aktuellen Romans. Aus Trauer entstanden, für gut befunden und als Beginn des Buches gewählt. Viel Spaß damit. Über Kommentare erfreut sich jedes Autorenherz. (:


Seine Wärme umfasste mich. Wir saßen am Meer, ich mit angewinkelten Beinen und umschlungen von einer Wolldecke und seinem schützenden, abschirmenden Arm. Seine Füße hingegen baumelten. Wir befanden uns auf einem Steinkreis, der an der Spitze einer weit ins Meer reichenden Landzunge prangte, blickten gen Horizont, der untergehenden Sonne ins Gesicht und ließen die umherschwirrenden Klänge des sich auf dem Gestein vor uns brechenden Gewässers auf uns wirken.

Das anklingende Rauschen der Wellen und das sanfte Pfeifen des Windes vermischten sich zu einer wohltuenden Melodie der Natürlichkeit. Es war der erste sonnendurchflutete Frühlingstag des Jahres gewesen. Die erfrischende Kühle der kommenden Nacht legte sich wie ein fallendes Tuch über die Welt.

Sie umschloss uns.

Die Lichtstrahlen verpufften, die Sonne versank mit einem finalen Aufblitzen ihrer Schönheit im Wasser und der Horizont verschmolz zwischen Himmel und Wasser zu einem end- und raumlosen Szenario. Seine Hand streichelte meinen Oberarm, ich spürte die kreisende, beruhigende Bewegung und schloss die Augen. Die Geräuschkulisse verblasste in meinem Kopf. Selbst mit geschlossen Lidern nahm ich das Umfeld nun entfernter und aus körperlicher Distanz war. Für einen winzigen Moment verließ meine Seele ihren angestammten Körper, ließ eine leblose Hülle zurück, blickte auf uns, als glückliches, existierendes Liebespaar. Die Millisekunde verstrich, und das Gefühl verflüchtigte sich tief im Inneren meines Herzens. Ich sog erleichtert ein, spürte wie die Luft meine Atemwege durchlief, wie sie meinem Körper Kraft zum Leben gab. Ich öffnete die Äuglein, blinzelte, wie nach erholsamen Schlaf und wendete den Kopf. Erst jetzt bemerkte ich die fehlende Nähe, die vorhanden war – vorher. Ein Gedanke der Aufruhr durchfuhr meinen Körper, durchzuckte ihn und holte den Stress des Alltags tief in mir hervor. Mein Blick fiel in die Leere. Ich war allein. Der Wind drehte, Sandkörner prasselten sanft gegen meine Wange und mir wurde bewusst, dass Alles, woran ich geglaubt hatte, Alles, was ich hatte sehen wollen in dieser Nacht nicht real war. Mir wurde schummrig, mein Kreislauf wankte und mein Gleichgewichtssinn verlor sich, bis meine fleischliche Hülle erschlaffte und langsam auf den Steinkreis niedersank. Mein Kopf berührte leicht den kalten Fels, streifte eine Platte in der Bewegung. Meine Sicht erlosch und ich erwachte in meinem kalten Zimmer. Ich begriff nicht, öffnete die Augen erneut, schaute durch die gläserne Fensterfront. Regentropfen prasselten laut und rhythmisch gegen das Glas. Ich begutachtete das Treiben. Das Wasser ertränkte die Gedanken, meine Wünsche und ein weiterer Tag in meinem Leben begann. Ein Tag wie jeder andere.

Schicksalsliebe

Du denkst nicht dran.
Wie kann es sein,
dass dein Herz beginnt zu schrei’n
und die Lichter gehen an.

Deine Augen leuchten hell,
deine Stimme versagt schnell
und der Körper fast erstarrt,
pocht vor Liebe und verharrt.

Gestern noch nicht dran gedacht,
Heute schon den Kopf voll Sorgen.
Einen Liebesbrief gemacht,
den verbrennst du dann bis Morgen.

Willst nicht, dass der Traum verschwindet
Suchst du ewig die, die bindet
Realisieren willst du ihn nicht,
denn dein Verstand blendet die Sicht

Deine Augen öffnen sich weit:
Siehst die gute neue Zeit,
Siehst die Zukunft in all ihren Freuden
und findest keinen Grund deine Zeit zu vergeuden.
Du öffnest dein Herz,
die Augen fallen zu:
Dein Herz will sie, sie und du.

Monolog I

Es ist kurz nach zwei in der Nacht. Wann auch sonst. Es mag wohl Situationen im Leben geben, in denen man die allzuoft gestellte Frage: "Wie geht's?" nicht zu beantworten vermag. In meinem Leben ist dies so. Und gerade jetzt ist der Zeitpunkt, an dem diese besagte Situation mal wieder eingetreten ist.

Ich gebe zu, in letzter Zeit passiert das häufiger. Doch den Grund für ebendies herauszufiltern, möchte ich meinen vor Müdigkeit schon zuklappenden Äuglein nicht mehr zumuten. Sie sind die letzten Tage schon genug gebeutelt worden. Allergiker haben es nicht leicht. 

Von jeder Seite dringen gemischte Gefühle auf dich ein. Worte in deinen Ohren, schwarze Bildpixel, die durch die Bildschirmbeleuchtung den Weg in deine Augen finden, Gedanken, die von irgendwo herzukommen scheinen, aber sich nicht verarbeiten lassen. All dies wirkt auf mir.

Ich bekomme den Kopf nicht frei. Das hier ist ein Versuch. Wohl ein missglückter.

Auf eine Antwort zu warten, die mein Leben bestimmen wird, legt mir eine echte Prüfung auf. Die Tatsache die wichtigste Person meines Lebens vielleicht verloren zu haben, schmerzt noch mehr und wird mich auch heute wieder nicht in den Schlaf fallen lassen. Es gibt Fragen, die lassen sich einfach mit "Ja" oder "Nein" beantworten. Und es gibt Menschen, die es schaffen, sich vor dieser Antwort zu winden und dem Gegenüber ein "vielleicht" oder "weiß nicht" ins Gesicht zu drücken. Wegen soetwas stirbt mein Herz. Wenn es nicht schon tot ist. (Was ich wohl erfahren hätte - immerhin hat es sich eine Seebestattung gewünscht, und ich hätte Post im Briefkasten. Da ich den heute aber nicht gelehrt habe, gehe ich gleich nochmal schauen.)

Ich denke ich schulde euch noch eine Antwort auf die "Wie gehts-Frage".

Nun. Die Antwort fällt leicht.

Weiß nicht.

Herzenskampf

Der Weg war lang, steinig und steil.
Ich blicke zurück und sehe das Unheil,
durch das ich mich kämpfte mit Arbeit und Schweiß,
das Qual und Ermüdung und Hunger verheißt.

Und nun steh‘ ich hier und blicke mich rasch um
Ein Bach ganz nah plätschert wie ein Brunn’n
Vögel piepen und die Sonne so warm,
dass ich den Hut mir vom Kopfe nahm.

Ich steh auf dem Pfad, vor mir vier Wege.
Nur drei davon, die ich ernsthaft erwäge.
Der vierte ist felsig und ellenlang
Kein Wunder, dass ich mit einem and’ren anfang‘.

Dann seh‘ ich das Schild und laufe drauf zu,
atme tief durch und komme zur Ruh.
Eine Wegbeschreibung – mein Körper bedankt sich,
verbeugt sich vor dem, der das Schild hier einst anstrich.

Der erste Weg führt zu einem Land
In das niemals Armut und Trauer einfand
Der zweite Pfad, ihr möget’s kaum glauben
Führt in ein Land voller Wein und Trauben.
Der dritte Weg, so heißt es, führt zu einem Schatz
Mehr Geld als in jeder Kammer findet Platz.

Ich überlege kurz, merke: alle klingen fein,
will schon fast los, doch lass‘ mich drauf ein:
ich schreite zurück, les‘ die Beschriftung, die vierte
meine Augen sich weiten, sich öffnen, es gierte.

Ich laufe los, erklimme den Pfad
Klettere über Steine so hart
Meine Füße sind blutig, verliere den Hut,
um mich herum Tod, doch behalte den Mut.

Und wie im Wahn werd ich schneller und schneller
Renne und laufe, kletter und kletter,
rutsche ab, versuch’s gleich nochmal
egal was passiert, gleich bin ich da.

Nach Stunden und Erschöpfung seh‘ ich das Ende,
kniee, seh dich und nehm deine Hände,
kann Nichts mehr sagen, die Sprache entfleucht
hebe den Kopf, deine Wangen sind feucht,
kleine Freundenstränen tanzen auf ihnen,
und bringen mein Herz vor dir nun zum beben.

Ein einziger Satz nur und der nur drei Begriffe:
„Ich liebe dich. Endlos. Und ohne Kniffe.“
Deine Hände umfassen meinen Kopf so besinnlich
„Ich liebe sie auch und bin bei ihr nun endlich.“

Willst du mich heiraten?

Ich entführe dein Herz auf eine endlose Reise,
da meines immerzu und nur von dir preise.
Ich fasse deine Hand und lächle dir zu.
Auf der Stirn steht „Ihrs“ und gemeint bist du.

So ziehe ich los, dir den Stern zu suchen,
werd‘ die nächste Rakete sogleich für mich buchen,
Nach dutzenden Jahre kehr‘ ich zurück,
sehe in deine Augen, nun alt, doch entzückt.

Ich kniee vor dir und ziehe das Döschen,
der Körper im Anzug, im Mund ein Röschen.
Ein Blick von unten in deine Augen,
sie funkeln, sie glitzern, ich mag es kaum glauben.
Nach all diesen Jahren erkenn‘ ich geschwind,
dass deine Augen die Sterne meiner Suche nun sind.

Wortlos nimmst du den Ring in die Hand,
der Raum verschwindet im Zeiten’s Sand
und wir sind wieder jung und lieben uns sehr,
keine Suche nach Augensternlein mehr.

Du

Du bist wie Tau.
Unscheinbar, aber kompliziert.
Durchsichtig, und dennoch kein offenes Buch.
Schaut man dich an erkennt man meist nicht,
erst die Strahlen der Sonne lenken die Sicht
auf die Schönheit und Anmut, die dir entspricht,
die zeigen dein Wesen so klar und doch dicht.
Die Sonne sie formt, sie heizt einen auf,
die Welt eines Jeden nimmt dann seinen Lauf,
wenn die Augen sich spiegeln im blitzenden Licht
und die Poren des Körpers nur eines erpicht,
dann ist es aus, dann ist es vorbei,
mein Verstand bricht wie Porzellan entzwei
Und formt etwas Neues, dieses Wort nennt sich Liebe.
Es hängt über Allem, nun auch über mir,
du bist wie Tau, das sag ich dir.